Edelknaben Korps
Das Edelknaben-Korps bietet als einziges Korps bereits Kindern die Möglichkeit, am Schützenfest teilzunehmen. Die Edelknaben gehen auf die Zeit zurück, als weißgekleidete Mädchen die Kutsche des Königs begleiteten und Blumen auf den Weg streuten.
Ganz ihrer Würde bewusst, schreiten im Festzug und bei der Parade dem Schützenkönig sogenannte Edelknaben voran, eine stattliche Gruppe von Jungen, die es sich zur Ehre anrechnen und echte Freude daran haben, an bevorzugter Stelle in Erscheinung treten zu dürfen.
Von den Alten liebevoll bevatert und bemuttert, von den Schützen und Zuschauern wohlwollend betrachtet, bemühen sie sich, jungenhaften Stolz und ordentliche Haltung an den Tag zu legen, wenn auch bei den größeren Jungen manchmal die Beine schon zu lang, und bei den kleinen die Beine noch zu kurz geraten sind.
Früher handelte es sich bei den Edelknaben um einen lockeren Zusammenschluss von Knaben, die sich alljährlich vor dem Schützenfest bei einem Betreuer melden konnten und dann wieder, wie man so sagt, auseinander liefen. Seit rund 40 Jahren hat sich eine straffere Organisation durchgesetzt, die dem Korps sehr wohl bekommen ist. Die Jungen bleiben zusammen, die Eltern - auch die der regelmäßig nachwachsenden Generation - bilden sozusagen eine Betreuergruppe und die das Ganze führenden jungen Männer bemühen sich um die dienstlichen und natürlich jungenhaften Belange in angemessener und notwendiger Weise. Ausgangspunkt des kleinen Korps waren die Kinderbelustigungen und sogenannten Knabenspiele, wie sie uns schon auf den ältesten Schützenfestplakaten im Bilde begegnen. Die Knaben schossen sogar schon auf einen Vogel. 1835 entstand der erste festere Zusammenhalt. Das Komitee kaufte Stoffe für ein einheitliches Wams, bestellte 80 Schärpen und Holzsäbel und drei Fahnen auf einmal. Der Preis für den Knabenvogelkönig bestand aus einem Weckmann, der eigens in der Körpergröße des kleinen Königs gebacken wurde, der wohlschmeckende Brauch wurde 1985, beim 150jährigen Bestehen, wieder aufgenommen. (Quelle: Joseph Lange)
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Die Edelknaben können in den erwachsenen Schützen Vorbilder sehen und sich ein Beispiel am Miteinander nehmen. Sie wachsen langsam in die große Schützenfamilie hinein und können ihren Platz finden. Sie lernen die Pflege des Heimatgedanken, die Verbundenheit und die Tradtion von klein auf kennen und erfahren Gemeinschaft und brüderliche Hilfe.
Von Anfang an schossen die Edelknaben mit einer Armbrust nach ihrem Vogel, später auf Pfänder. Diese Armbrust wurde Ladbogen genannt, weil sie mit einem Bolzen aus Holz geladen wurde. Die verschärften Waffenschutzgesetze machen das Schießen für die Jugend heutzutage schwieriger. Historisch militärischer Hintergrund Sie verstehen sich als Pagenkorps des Königs, eine Dienerschaft die auf das höfische Zeremoniell zurückgeht, und denen nur Knaben aus gutem Hause zugelassen wurden. Daher der Begriff "Edelknaben" (edle Knaben). Es wird vermutet, dass die Edelknaben so ins Neusser Regiment kamen, doch einen wirklichen historischen Hintergrund scheint es nicht zu geben. (nach den Texten von Joseph Lange)
UniformDie Uniform besteht aus einer schwarzen Jacke und einer knielangen schwarzen Hose. Eine schlichte Knabentracht aus schwarzem Samt mit silbernen Tressen, weiße Strümpfe - die einzigen im ganzen Regiment - schwarze Schuhe, weiße Handschuhe, schwarze Kappe mit rotweißem "Plümm" vorne und einer rotweißen Schärpe. Den Holzsäbel haben sie im Laufe der Zeit gegen ein wertvolleres Exemplar ausgetauscht. Wer König wird, der trägt die Kette mit nicht geringerer Würde als der große Kollege. Struktur Die Edelknaben sind dem Bürgerschützen-Verein unterstellt, der für sie einen Betreuer, den "leitenden Edelknaben", ernennt. Er kümmert sich während der Festtage um die rund 40 Kinder. Sie nehmen an allen Festzügen teil, außer an den Abendzügen und laufen so mit ihren kurzen Beinen gut 3 Dutzend Kilometer in Neuss. Bei der Königsparade dürfen sie mit König und Komitee das Regiment beim Vorbeimarsch begutachten. (nach den Texten von Joseph Lange)
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